Concept from Scratch

Beliebte Frage seitens des Kunden (außer Projekt-Titel werden keine weiteren Details mitgeteilt):
Wie würden Sie vorgehen, wenn Sie "von der grünen Wiese planen" könnten? 

Antwort in Kurz-Version:
Plan Do Check Act ... (the ultimative and never ending business basics).

Zero-Based Budgeting bzw. Konzept-Erstellung ohne (?) Restriktionen - gibt es dies wirklich und wenn ja, ist dies sinnvoll?

Antwort in Lang-Version:
Als erstes würde ich solche zeitraubenden (Video-)Konferenzen und derartige Fragen abschaffen, es sein denn, der Kunde liefert brauchbare Vorgaben wie folgt:

Mindest-Informationen für ein Konzept "from scratch"

+ Markt und Branche sowie zu erbringende Leistung (interne oder externe Kunden)
+ Projekt-Titel und Kurz-Beschreibung sind eindeutig formuliert
+ Projekt Inhalt ist also klar erkennbar (Ziel-Vorgaben und Mindest-Output und damit schon eine Basis oder gar Vorstufe eines
   sog. Lastenheftes bzw. Blueprints liegen vor)
+ Projekt Start und Ende = Zeitrahmen
+ Geplanter Lifecycle der neuen Lösung (interim bis 1 Jahr oder 3 Jahre oder gar 10 Jahre oder am Ende auch für die Ewigkeit
   (aus heutiger Sicht)
+ Projekt-Budget Total in gängiger Währung (EUR oder USD), keine Crypto-Währung
+ geeignete interne Ressourcen auf Kundenseite, die auch für das Projekt zur Verfügung stehen. Hierzu zählen alle Assets wie
   Menschen-Kapital quantitativ und qualitativ, Maschine in Form von HW und SW sowie Räumlichkeiten. Dies hat auch Budget-
   Relevanz und Einfluß auf "Make or Buy"

Warum ich dies hier schreibe? Manche Fragen werden einfach nur gestellt, um sog. Kommunikation zu betreiben - haben aber für eine kurze Projekt-Besprechung "Kunde sucht geeigneten Dienstleister für BI-Projekt" keine Relevanz und verschwenden somit i.d.R. nur Ressourcen der am Gespräch Beteiligten.

Wenn ein Kunde erfahren möchte, wie ich das kurz vorgestellte Projekt "ganz neu konzipieren würde" bzw. "vom grünen unbestellten Acker" bzw. "from scratch", dann muss der Kunde unendlich viel Zeit und Budget zur Verfügung haben.

Denn eigentlich ist diese Frage hinfällig, da es (hoffentlich) keine Projekte ohne Rahmen-Daten bzw. Ziel-Vorgaben gibt. Selbst für ein sog. "Zero-Based Budgeting" muss ich das Projekt-Ziel kennen. Auch wenn dies lautet "Suche nach neuen Märkten und Bussiness Ideen", so ändert dies nicht die Notwendigkeit von Mindest-Vorgaben.

Es sei denn, ein Multi-Milliardär fragt mich danach, wie ich seine Freizeit am Strand mit Cocktail in der Hand gestalten würde. Wobei ja Strand und Cocktail schon wieder Vorgaben bzw. Restriktionen sind und wir wieder nicht "from scratch" planen können.

Da ja beim Geld bekanntlich der Spaß aufhört, ist es also notwendig, dass bestimmte Vorgaben seitens des Kunden vorgegeben werden. Ansonsten fange ich nicht an, auch nur ein Wort darüber zu verlieren. Schade um die Zeit (Time is Money).

Selbst beim Zero-Based Budgeting sind also Rahmen- und Ziel-Bedingungen vorzugeben. Die Vorgaben der echten Stakeholder. Hierzu gehören u.a. das Firmen-Konstrukt (u.a. ein Konzern), der zu planende Konzern- oder Unternehmens-Bereich, Standorte im In- und Ausland (all remote?), Make or Buy, usw.

Wenn ich also ganz frei planen (und gestalten) darf, dann löse ich zuerst den starren Konzern-Apparat auf, da in der heutigen Zeit der Lifecycle (Märkte mit zahlungsbereiten Nachfragern und lieferfähigen Dienstleistern) generell sehr kurz ausfällt. Hier ist echte Agilität überlebenswichtig. Die bisherigen und ggfs. zukünftigen Konzern-Funktionen werden dabei auf "Mandatory" or just "Nice to Have" und auf "Make or Buy" geprüft.

Den Kunden möchte ich finden, der ein Projekt (z.B. "BI-Specialist mit IT-Afinität") anbietet und nur erfährt, dass er als erstes wegrationalisiert wird, und der dennoch am Projekt interessiert ist. Dabei kann es sich wohl nur um den Kapital-Geber handeln.

Ansonsten gilt auch hier die ganz einfache Grundregel - für alle Prozesse und zugehörigen Assets:

           Plan Do Check Act ... (the ultimative and never ending business basics)